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Offenheit ist mehr als ein Regenbogen: Gedanken über Identität, Kultur und Veränderung

Wenn ich über queere Identität, Anderssein oder einfach "mein eigenes Sein" nachdenke, dann ist das keine gerade Geschichte. Es ist eher ein Mosaik – zusammengefügt aus Erlebnissen, Begegnungen, Irrwegen und Momenten echter Erkenntnis.

Vorbilder?


Ganz ehrlich: Heute fällt es mir schwer, echte Vorbilder in der lauten Welt der sozialen Medien zu finden. Es scheint oft, als gehe es weniger darum, wer wirklich etwas bewegt, sondern eher, wer am lautesten auf sich aufmerksam macht.


Doch für mich waren es nie die Lauten, die mich inspiriert haben, sondern die, die ihrem Herzen gefolgt sind – auch, wenn es unbequem war.

Frauen wie Paula Modersohn-Becker oder Gerda Wegener haben mich tief beeindruckt: Künstlerinnen, die sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzten und ihre Wahrheit in ihre Werke legten. Nicht perfekt. Aber echt.


Und genau darum geht es doch, oder? Nicht um Perfektion, sondern um Authentizität.


Queere Kultur & Subkulturen: Wo Vielfalt lebt

Queere Identität ist keine neue Erfindung. Menschen, die sich außerhalb normativer Raster bewegen, gab es schon immer – in jeder Kultur, in jeder Epoche. Aber wie offen Gesellschaften damit umgehen, verändert sich.


In den 1960ern standen die Stonewall-Aufstände für einen Aufbruch – für die erste große öffentliche Forderung nach Rechten und Sichtbarkeit queerer Menschen.


In den 1980ern und 90ern schufen Subkulturen wie Punk, Goth, Emo oder die Underground-Queer-Scene neue Räume für Andersartigkeit.


Und heute? Heute wird Vielfalt oft gefeiert – aber manchmal auch überflutet von Labels, Trends und Erwartungen.

Für mich ist Offenheit kein Modetrend. Sie zeigt sich eher leise:

  • In einem Song, der dich mitten ins Herz trifft, egal ob Grieg oder Metalcore.

  • In einer Geschichte, die ohne große Worte sagt: Du bist nicht allein.

  • In einem Moment, in dem du einfach du selbst sein kannst – ohne erklären zu müssen, warum.


Was mich geprägt hat:

Ich habe mich nie zu 100 % in einer Szene zu Hause gefühlt. Ich war oft dazwischen: zwischen Metal und Klassik, zwischen Gay Romance und Frauenliteratur, zwischen dem Bedürfnis, einfach normal zu sein, und der Sehnsucht, irgendwo wirklich gesehen zu werden.


Filme wie „Freier Fall“, „Die Mitte der Welt“ oder Serien wie „The L Word“ haben mir geholfen, mich in einer Welt zu orientieren, in der Offenheit oft mehr Schein als Sein ist.Und manchmal finde ich Role Models nicht in Stars oder Aktivist*innen, sondern in kleinen Momenten: in Gesprächen, in Kunst, in echtem Mut, sich selbst treu zu bleiben.


Zeit bringt Wandlung

Offenheit heißt für mich heute:

  • Unterschiedlichkeit zu akzeptieren, ohne sie ständig erklären oder feiern zu müssen.

  • Den leisen Stimmen genauso zuzuhören wie den lauten.

  • Menschen Raum zu geben – auch denen, die anders fühlen, denken oder leben als ich selbst.

Vielleicht ist echte Offenheit ja genau das:


Nicht in einer perfekt formulierten Identität aufzugehen, sondern sich immer wieder neu zu begegnen – und andere in ihrer Einzigartigkeit stehen zu lassen.


MINIINFO:

🏳️‍🌈 Queere Kultur:

Entstanden aus dem Bedürfnis nach Sichtbarkeit und Schutz. Vor allem seit den Stonewall-Aufständen (1969) wächst eine vielfältige, kreative Szene aus Kunst, Aktivismus und Community Spaces.

🎸 Punk:

Rebellion gegen gesellschaftliche Normen in Musik, Mode und Politik. "Do it yourself" – eine Haltung, die Vielfalt feiert und Identität bewusst hinterfragt.

🦇 Gothic:

Schwarz, melancholisch und romantisch: Der Gothic-Style zeigt, dass auch Traurigkeit und Anderssein Ausdruck von Stärke sein können.

🧑‍🎤 Emo/Scene:

Emo (2000er) steht für emotionale Offenheit und verletzliche Selbstdarstellung – oft eng verbunden mit Musik, Kunst und Mode, die Konventionen sprengen.

⚡ Metal & Alternative:

Starke Subkulturen mit eigenen Codes, die bis heute Räume für Individualität, Andersartigkeit und Gemeinschaft bieten – vom Death Metal bis zum Folk Metal, vom Industrial bis zum Pagan.

🎨 Künstlerische Subkulturen:

Ob queere Kunst, Streetart oder Avantgarde: Viele kreative Bewegungen waren schon immer Rückzugsorte für Außenseiter*innen – und Inspirationsquellen für gesellschaftlichen Wandel.


Welche Subkulturen oder Begegnungen haben euch geprägt?Was bedeutet Offenheit für euch heute?


Schreibt es gerne in die Kommentare – ich bin gespannt auf eure Gedanken!

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