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Asexual Awareness Week – und warum Sichtbarkeit Raum schafft

  • 16. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Asexual Awareness Week - Heute beleuchten wir anlässlich der anstehenden Awarenessweek vom 20. - 26. Oktober die Asexualität und ihre Facetten.


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Gestern war übrigens Pronoun Day. Vielleicht ist er an dir vorbeigerauscht, vielleicht hat er dich zum Innehalten gebracht.


Das Wichtigste in Kürze:

Für viele Menschen sind Pronomen bloß Wörter, für andere ist es das erste Mal, dass sie gesehen werden.


Asexual Awareness Week - Warum Sichtbarkeit Raum schafft


15. Oktober. Rückblickend war das Datum für viele vielleicht ein ganz normaler Tag – oder einer von vielen im Oktober.


Doch am 15. Oktober wird weltweit der International Pronouns Day begangen.


Ein Tag, der dazu einlädt, sich mit dem eigenen und dem fremden sprachlichen Sein auseinanderzusetzen – oft übersehen, dabei aber grundlegend für respektvolle Kommunikation.


Gerade im queeren Kontext geht es nicht um Etiketten, sondern um Anerkennung.

Nicht um Anspruch, sondern um Wahrnehmung.


Und damit sind wir mitten im Thema: Denn die Asexual Awareness Week, die jährlich Ende Oktober stattfindet, kämpft genau mit diesem Spagat – zwischen Sichtbarkeit und Verstehen, zwischen Dasein und Daseinsberechtigung.


Und der Erkenntnis: Nur weil mir etwas egal ist, darf es für jemand anderen trotzdem Bedeutung tragen. Ist ja auch nicht jeder Fußballfan.


Was ist eigentlich Asexualität?


Asexualität beschreibt eine sexuelle Orientierung, bei der Menschen keine oder nur sehr geringe sexuelle Anziehung zu anderen empfinden. Das bedeutet nicht automatisch, dass sie keine Nähe, keine Liebe oder keine Beziehung leben (wollen).


Es bedeutet schlicht: Sexualität ist kein oder nur ein sehr kleiner Teil ihrer zwischenmenschlichen Erfahrung.


Manche asexuelle Menschen bezeichnen sich auch als romantisch – etwa homoromantisch, biromantisch oder aromantisch – um auszudrücken, in welche Richtung sich emotionale oder romantische Verbindungen entwickeln. Wieder andere empfinden selten, aber unter bestimmten Umständen Anziehung (demisexuell, grey-ace usw.).


Kurzum: Die asexuelle Community ist genauso vielfältig wie jede andere – und doch wird sie häufig übersehen oder sogar belächelt.


Warum das wichtig ist – auch wenn du dich nicht betroffen fühlst


Ich selbst bin nicht asexuell. Ich kenne niemanden in meinem direkten Umfeld, der sich so beschreibt. Und gerade deshalb schreibe ich diesen Beitrag.


Denn Sichtbarkeit bedeutet nicht, dass alle selbst betroffen sind – sondern dass Raum geschaffen wird, in dem Menschen sich nicht mehr rechtfertigen müssen. In dem sie einfach sein dürfen.


Ich wünsche mir, dass wir anfangen, auch leise Stimmen zu hören. Dass wir nicht erst zuhören, wenn Menschen laut werden müssen. Und dass wir begreifen, dass Vielfalt nicht nur bunt, laut und expressiv ist – sondern manchmal auch still, unauffällig und sensibel.


Ausblick: Intersex Awareness Day am 26. Oktober


Nach der Asexual Awareness Week folgt schon bald der Intersex Awareness Day – ein weiterer Anlass, das eigene Weltbild zu weiten.


Intergeschlechtliche Menschen werden oft medizinisch, gesellschaftlich und rechtlich übergangen oder gar „korrigiert“, ohne je gefragt worden zu sein.


Auch hier gilt: Du musst nicht betroffen sein, um dich zu interessieren. Aber du darfst anfangen, Fragen zu stellen. Du darfst zuhören, lernen, reflektieren.


Mehr dazu >> nächsten Donnerstag. 18.00 Uhr.


Denn Sichtbarkeit ist kein Trend.

Sie ist eine Notwendigkeit.


Bleib neugierig – und wenn du magst, teil diesen Beitrag mit jemandem, der vielleicht zum ersten Mal davon hört.




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